aus dem bbk Rundbrief/ Herbst 2009

Proben zu einer Medienperformance
Proben zu einer Medienperformance

ZWISCHENBERICHT 2: WERKSTATT FÜR AUDIOVISUELLE MEDIEN BERLIN

Künstlerinnen und Künstler aus dem Bereich Video und Medienkunst finden gute Voraussetzungen zur Realisation ihrer Arbeiten. Neben künstlerisch-ästhetischer sowie technischer Beratung gibt der Leiter der Medienwerkstatt Sami Bill Einführungen in die Arbeit mit audiovisuellen Medien. Im kom-menden Jahr werden Workshops zu unterschied-lichen Themen rund um die digitalen Künste von verschiedenen Spezialisten angeboten.Wie bekannt, können an vier leistungsstarken MacPro Rechner DV- oder HD-Videoaufnahmen in gängigen Formaten geschnitten und nachbear-beitet werden. Dazu steht die neueste Version von Final Cut Pro (7.0) sowie After Effects, Photoshop, Cinema 4D und DVD Studio Pro zur Verfügung. Qua-litativ hochwertige Soundbearbeitung ermöglichen die Programme Logic und Pro Tools. Am Ausbau des Audioraums wird weiter gearbeitet. Bisher wurden zur Verbesserung der Akustik die Ecken des Raumes korrigiert und die Wände mit Moltonschleifen verse-hen. Weitere Maßnahmen sind in Planung.Das Studio für Video- oder Fotoaufnahmen erfreut sich immer größerer Beliebtheit, nicht zuletzt wegen des Greenscreens, der Aufnahmen für das Keyingver-fahren zulässt sowie die Erarbeitung von Medienper-formances. Die Entwicklung der Werkstatt von einer postproduktionsorientierten Nutzung im Video-schnittbereich, hin zu einem Ort der Auseinanderset-zung mit dem künstlerischen Prozess als Ganzes wird weiterverfolgt. Medienperformances ebenso wie installative Arbeiten sollen vor Ort entwickelt und getestet werden können. Dafür hat die Werkstatt einen weiteren Raum angemietet, der im Verlauf des nächsten Jahres als Medienlabor ausgebaut wird und ein Experimentierfeld für Medienkunst bietet. Für die Zukunft ist geplant, mit der Werkstatt einen Ort zu schaffen, der künstlerische Forschung zulässt und einen innovativen Rahmen zur Entwicklung von Pro-jekten innerhalb der Medienkunst darstellt.Dazu gehört auch Raum für Begegnung und Gespräch. Eine erste Veranstaltungsreihe ist zu Beginn des neuen Jahres 2010 in Planung. Video- und Medienkünstler werden eingeladen, von ihrem künstlerischen Alltag zu berichten und eine Arbeit zu präsentieren.Zur ergänzenden Profilierung der Werkstatt wird die Beschäftigung mit digitalen Medien um die Bereiche interaktive Kunst und Gaming gehören.

Im Bereich Interaktive Kunst und Installation las-sen sich schon heute mit Hilfe eines mobilen Rech-ners und der grafischen Programmiersprache Max/MSP und Jitter, Echtzeitprozesse mit Video, Sound und anderen multimedialen Anwendungen im Stu-dio der Medienwerkstatt generieren. Max/MSP und Jitter dienen dabei als grafische Entwicklungsum-gebung für interaktive Software. Insbesondere im Live-Betrieb ist diese Sprache in der zeitgenössischen elektronischen Musik, bei der Arbeit mit Live-Video (Installationen, VJing, Performance) und unter Laptop-Künstlern weit verbreitet. Der wesentliche Unterschied zu gängigen Audio-, Midi- und Video-systemen ist die freie selbständige Gestaltung der Interaktion, sowie der künstlerische (und nicht rein programmiertechnische) Zugang. Über Schnittstel-len lassen sich verschiedene Interfaces und Signale, von Midicontrollern, Kameras, Mikrofonen, Licht, verschiedensten Sensoren, Internetservices, Wii-Controllern oder auch des iPhones steuern und mit-einander kombinieren.Zudem können im Studio Animationsfilme rea-lisiert werden, was die Werkstatt für audiovisuelle Medien im Hinblick auf ihre Orientierung auf ganze Produktionsprozesse erweitert. Hierfür steht das Programm iStopMotion Pro zum Experimentieren bereit. Einzelbildanimationen können Bild für Bild mit der Videokamera (Sony Z1) aufgezeichnet und im direkten Anschluss als zusammenhängendes Video geschaut werden. Die weitere Bearbeitung des Materials erfolgt dann in Final Cut Pro und After Effects. Auch Animationsprojekte in HD lassen sich so realisieren.Mit dem neuen Drucker in der Werkstatt fin-det ein jedes auf DVD gebranntes Projekt seinen Abschluss mit dem Aufdrucken eines Labels oder der Gestaltung eines Covers samt Booklet.In den vergangenen Monaten haben neben  vielen Künstlern und Künstlerinnen aus Berlin auch zwei Künstler aus New York, eine Videokünstlerin aus Schweden, eine Tänzerin aus Süd-Korea, eine  Choreographin aus Montrose, Australien und eine Performerin aus Wien die Werksatt genutzt. Die derzeitige Praktikantin Aki Suzuki aus Nagayo, Japan trägt zu einer internationalen Vernetzung bei. Sie unterstützt den Werkstattleiter bei der täg-lichen Arbeit, erhält Einblicke in den künstlerischen Umgang mit zeitbasierten Medien und ist an Pro-jekten beteiligt, wie die Gestaltung des Jahrbuches der Medienwerkstatt, in dem alle Künstler und Künstlerinnen eines laufenden Jahres dokumentiert werden. Das Buch wird Anfang 2010 mit einer DVD mit Ausschnitten der einzelnen künstlerischen Pro-duktionen erscheinen. Sami BillLeiter der Werkstatt für audiovisuelle Medien seit August 2009: Sami Bill, Medienkünstler, Thea-termacher und Kulturwissenschaftler der szenischen Künste leitet seit August diesen Jahres die Werkstatt für audiovisuelle Medien im Bethanien und sorgt neben der Arbeit mit den Künstlerinnen und Künst-lern für eine konzeptionelle Weiterentwicklung der Werkstatt und den Ausbau der Technik.

Klanginstallation: Komposition für Schlagwerk und Diaprojektor
Klanginstallation: Komposition für Schlagwerk und Diaprojektor

P R O J E K T E  |  W O R K S H O P S  |  C O A C H I N G S

Künstlerische Techniken unter intermedialen Aspekten: Szenografie & Projektion, Gastdozent SS 2017 an der Frankfurt University of Applied Sciences im Masterstudiengang Performative Künste in sozialen Feldern, Frankfurt am Main

 


Führung und Teamdynamik - Kreativität aushalten Gastdozent an der European Management School Mainz im Fachbereich Wirtschaftspsychologie, Psychologische Handlungskompetenz

 


Erst ausprobieren, dann mitreden – Ratschläge aus dem Treibhaus Gastkünstler für das Treibhaus am Jungen Schauspielhaus Düsseldorf.    mehr


Coach der Jugendtheaterperformancegruppe Bad Luck bei Unart 2012 Staatsschauspiel Dresden    mehr


Lehraufträge Leibniz Universität Hannover 'Medientheater'       mehr

2010/ Mediale Darstellungsformen

2011/ Projektion im Theater

2012/ Medien a. d. Bühne-Interactiv stage

                                                                                                     


Lecture: Playing Shakespeare.Vom kreativen Austausch zwischen Computerspielen & Theater. Subotron, Museumsquartier, Wien.




Theater- & Medienlabor für Kinder und Jugendliche im Rahmen der Winterakademie 6 Theater an der Parkaue, Berlin, 2011  mehr


Workshop zum Begriff 'Prozess' auf der Konferenz "Kunstvermittlung als künstlerische Praxis", Theater an der Parkaue, Berlin, 2010   mehr


Kunstvideo 'Der Frühling ist da!' im Rahmen von Tanzbremen 2010  mehr



Leitung 'Medienwerkstatt Berlin', Kulturwerk GmbH des bbk berlins (Berufsverband Bildender Künstler Berlins)   mehr


Training von KünstlerInnen und Künstlern in der Realisation von Kunstvideos und medialer Rauminstallationen


Coaching von Kinder & Jugendperformance- gruppen im Rahmen von Unart 2010 & 2012 Staatsschauspiel Dresden  mehr